Otto Schemm, sein Lebenswerk und das seiner Familie als regionale Identitätstifter scheint aktuell in Vergessenheit zu geraten. Es findet sich keine zusammenschauende Forschungsarbeit über diese herausragende Persönlichkeit, die über die Region Fichtelgebirge hinaus in ganz Bayern als Autor zahlreicher Mundartbücher und Theaterstücke über viele Jahrzehnte bekannt war. Er prägte von 1960 bis zu seinem Tod 1996 zusammen mit seiner Familie die Volksmusikszene im nördlichen Franken. Die Gründung einer Volksmusikabteilung beim Bayerischen Rundfunk in Nürnberg geht zu einem großen Teil auf das umfangreiche und erfolgreiche Wirken von Otto Schemm zurück.
Zielsetzung
Im Jahre 2020 jährt sich Otto Schemms 100. Geburtstag. Aus diesem Anlass möchte das Fichtelgebirgsmuseum gemeinsam mit dem Bezirk Oberfranken Quellen in öffentlichem und privaten Besitz sichten, dokumentieren und der breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. Und zwar durch eine Ausstellung, das Erstellen eines digitalen Notenbuches und die Erstellung eines Werksverzeichnisses aller schriftlicher und digitaler Ton- und Filmdokumente.
Das Fichtelgebirgsmuseum möchte Otto Schemm, sein Leben und vor allem sein Werk, wieder in den Fokus der breiten Öffentlichkeit rücken. Das Fichtelgebirgsmuseum Wunsiedel möchte gemeinsam mit Schulen, Musikschulen und Laientheatergruppen, Musikern und Archiven dem Leben und Werk Otto Schemms nachspüren und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen.
Da sich die Primärquellen weitgehend unbearbeitet als Unterlagen im Besitz der Familie Schemm befinden ist eine Vor- und Mitarbeit seitens Familie Schemm unerlässlich und zugesichert.
Darüberhinaus sollen Film- und Tondokumente aus den Archiven des Bayerischen Rundfunks, des Landesvereins für Heimatpflege und der Forschungsstelle für fränkische Volksmusik gesichtet und Ergebnisse dokumentiert werden.
Im Jahr 2020 soll eine Ausstellung im Gerätemuseum Arzberg-Bergnersreuth zu sehen sein, begleitet von Veranstaltungen aus dem Bereich Volksmusik, Theater und Lesung, die gemeinsam mit Akteuren aus der Region partizipativ geplant werden sollen. Es sollen alte Ton- und Filmaufnahmen aus Archiven mit in die Präsentation eingebracht und digital gesichert werden.
Hinzu kommt die Zusammenstellung eines Notenbuches aus den Archiven der Familie Schemm und weiteren Volksmusik-Archiven. Dieses wird downloadbar sein.