Timetravel Fichtelgebirge

Erarbeitung eines multiperspektivischen XR-Kulturraumnarratives

Projektlogo "timetravel fichtelgebirge", ein Projekt der Fichtelgebirgsmuseen

Timetravel Fichtelgebirge – Erarbeitung eines multiperspektivischen XR-Kulturraumnarrativs

 

Erarbeitet wird eine digitale Zeitreise zu identitätsstiftenden Orten, berühmten Persönlichkeiten und thematischen Identitäts-Ankern der Region.

 

Die virtuelle Zeitreise „Timetravel Fichtelgebirge“ wird in einen realen Erlebnisraum im Fichtelgebirgsmuseum eingebettet. So verknüpft das Museum Objekte und virtuelle Anwendungen und vermittelt Heimatkultur und regionale Identität.

 

 

Zusätzlich wird ein mobiles Erlebnis-Tool „Timetravel-to-go“ erarbeitet, beispielsweise zum Einsatz in Schulen und bei Veranstaltungen.

- Attraktivierung des Identitätsspeichers des Fichtelgebirges hinsichtlich gleichwertiger Lebensbedingungen und Daseinsvorsorge im Bereich „Kultur im ländlichen Raum“

- inklusive und crossmediale Ermöglichung von digitaler Teilhabe im Bereich Heimatkultur und regionaler Identität

- Förderung der interregionalen Kooperation im Bezugsraum Fichtelgebirge

- Erhöhung der Profilierung der Region im Bezugsraum Fichtelgebirge und überregional durch ein zukunftsfestes digitales Kulturraumnarrativ, welches das Heimatbewusstsein fördert

- visionärer Ausblick in Zukunft unter Einbeziehung aktueller Projekte der Regionalentwicklung

Arbeiten im Institut für Informationssysteme (iisys) der Hochschule Hof

Im Timetravel Fichtelgebirge soll ein XR-Kulturrraumnarrativ entwickelt werden. Dieser verbindet die Gegenwart und Vergangenheit, erlaubt aber auch Ausblicke in die Zukunft. Eine Verbindung soll auch zwischen der analogen & digitalen Ebene hergestellt werden.

Gemeinsam mit dem Institut für Informationssysteme (iisys) und dem Studiengang Kommunikationsdesign an der Hochschule Hof soll Timetravel Fichtelgebirge interdisziplinär konzipiert und durchgeführt werden. Historiker und Kommunikationsdesigner arbeiten hier eng  bei der Konzepterstellung und Umsetzung zusammen. Es werden VR-Sequenzen gestaltet und  programmiert, um sie anschließend in Anwendungen einzubinden bzw. zur Verfügung zu stellen. Der verfolgte Ansatz ist crossmedial und inklusiv.  

Am 22.5.2023 konnte der Zweckverband Fichtelgebirgsmuseen einen Förderbescheid in Höhe von 299.700 Euro aus den Händen von Staatsminister Albert Füracker im Bayerischen Staatsministerium der Finanzen und für Heimat in Nürnberg entgegennehmen.

 

Das Projekt wird im Programm HEIMAT DIGITAL REGIONAL umgesetzt.

Führung im Fichtelgebirgsmuseum Wunsiedel mit Besichtigung des künftigen XR-Raumes

2023 hat der erste Lenkungsausschuss mit Vertretern des Bayerischen Staatsministeriums der Finanzen und für Heimat, der Regierung von Oberfranken, des Landkreises Wunsiedel i. Fichtelgebirge, des Instituts für Informationssysteme der Hochschule Hof und dem Team vom Projekt Timetravel Fichtelgebirge im Fichtelgebirgsmuseum Wunsiedel getagt.

 

 

Pauline Füg, c Pierre Jarawan

in Kooperation mit dem Kulturhammer e.V.

Unter dem Motto „Timetravel Fichtelgebirge“ haben Slam-begeisterte und Anfänger die Möglichkeit, in einem Workshop die Vielschichtigkeit ihrer Sprache zu entdecken und unterschiedliche Facetten einer Zeitreise durch das Fichtelgebirge mit ihren Gedanken kreativ zum Ausdruck zu bringen. Profi-Slammerin Pauline Füg leitet den Workshop und unterstützt die Teilnehmenden dabei, Ideen zu finden und diese in ihre individuelle Sprache zu fassen. Der Workshop findet inklusive Pause von 11:00 bis 15:00 Uhr statt. Anschließend können die Slammer ab 16:00 Uhr ihre Texte vor Publikum vortragen. Der Einlass zum Poetry-Slam-Contest beginnt um 15:45 Uhr.

Veranstaltungsort: Tanzsaal Kaiserhammer, Schulweg 2, 95199 Thierstein

Die Veranstaltung ist kostenfrei. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, bitten wir um Anmeldung unter 09232-80180 oder verwaltung@fichtelgebirgsmuseum.de.

Der Slam-Workshop findet im Rahmen des Projektes „Timetravel Fichtelgebirge“ statt und wird vom Bayerischen Staatsministerium der Finanzen und für Heimat im Programm HEIMAT DIGITAL REGIONAL gefördert.

gefördert durch das Bayerischen Staatsministerium der Finanzen und für Heimat im Programm HEIMAT DIGITAL REGIONAL
Timetravel Fichtelgebirge - die Reise beginnt, partizipative Ausstellung

Mit dem am 22.05.2023 gestarteten Projekt „Timetravel Fichtelgebirge“ zieht im Jahr 2024 die digitale Realität in das Fichtelgebirgsmuseum Wunsiedel ein. Die Besucher werden über verschiedene Endgeräte digital eine spannende Reise zu Orten, Persönlichkeiten und musealen Objekten, die das Fichtelgebirge geprägt haben und zu regionalen Identitätsankern geworden sind, unternehmen können.

Vorab haben die Bürger bis zum 07.01.2024 die Möglichkeit darüber abzustimmen, welches Objekt aus dem Sammlungsbestand der Fichtelgebirgsmuseen in der XR (Extended Reality) gezeigt werden soll. Die Abstimmung ist online über die Mach-Mit!-Plattform des Landkreises Wunsiedel i. F. über diesen Link oder über Survey Monkey über den Link zugänglich.

Zusätzlich können die Besucher des Fichtelgebirgsmuseums ab dem 20.10.2023 auch im Museum abstimmen. In einer Inszenierung können dabei die reellen Objekte bestaunt und die zugehörigen Persönlichkeiten sowie Industriezweige kennengelernt werden.

Unter allen Teilnehmenden der Abstimmung werden drei Gewinner ausgelost, die sich über tolle Preise freuen dürfen. Mitmachen lohnt sich!

Das Projekt „Timetravel Fichtelgebirge“ wird vom Bayerischen Staatsministerium der Finanzen und für Heimat im Programm Heimat Digital Regional gefördert.

In der Ausstellung "Timetravel Fichtelgebirge - die Reise beginnt..." stehen insgesamt zwölf Objekte aus der Museumssammlung, vom Mittelalter bis in das Industriezeitalter, bereit. Jeweils zwei Objekte sind einem der sechs Themenbereiche zugeordnet. Bitte wählen Sie pro Themenbereich das Objekt, welches Ihnen am besten gefällt.

Sie können Ihre Wahl entweder im Fichtelgebirgsmuseum Wunsiedel treffen oder online über die Mach-Mit!-Plattform des Landkreises Wunsiedel i. F. Link oder über Survey Monkey Link.

 

Sigmund Wann und die Zinnproduktion

Bierkrug

Die Spitalordnung des Sigmund-Wann-Spital legte fest, was den 12 Brüdern täglich als Nahrung zur Verfügung stehen sollte. Dazu gehörte auch das im Spital selbst gebraute Dünnbier. Drei „Nössl“, also Krüge Bier, standen jedem der betagten Insassen täglich zu. Das Bier wurde in der Schwarzen Küche vom Brauknecht hergestellt und im nahen Bierkeller mit Eis aus dem zur Stiftung gehörenden Eisweiher Wunsiedel gelagert. Der Bierkrug aus einer Wunsiedler Zinngießerei trägt das Spitalsiegel auf dem Deckel eingraviert.

Fichtelgebirgsmuseum Wunsiedel, Zinnsammlung, Zinn, Bierkrug mit Deckel, um 1760

 

Familie Wanderer und die Glasproduktion

Präsentierplatte

Zinngeschirr dominierte bis in die Barockzeit die Haushalte von Adel und Bürgern. Sie dienten als Essgeschirr, zu Präsentationszwecken und waren im Gegensatz zu Keramik nicht zerbrechlich.

Die Große Platte diente im Sigmund-Wann-Spital zur Darreichung der Mahlzeiten für die Spitalbewohner. Neben den 12 Brüdern gab es noch 3 Priester, Spitalschwester, Brauknecht und weitere. Deswegen wurden überdimensional große Anreichplatten benötigt.

Fichtelgebirgsmuseum Wunsiedel, Zinnsammlung, Zinn, Präsentierplatte, 1730

Ochsenkopfglas

Die Blütezeit der Ochsenkopfgläser war das 17. und 18. Jahrhundert. Typisch ist die Darstellung des Berges mit Kette und Schloss. Sie symbolisiert die Schätze, die im Inneren verborgen sind, wie Silber, Gold, Erz und Mineralien. Immer finden sich die vier im Fichtelgebirge entspringenden Flüsse Saale, Eger, Naab und Main und heimische Tiere wie Hirsch, Hase, Fuchs und Wolf. Die wertvollen Gläser wurden europaweit gehandelt und befinden sich heute in den großen Museen wie dem Louvre, dem V&A und dem MOMA.

Fichtelgebirgsmuseum Wunsiedel, Glassammlung, Ochsenkopfglas, grünes Waldglas, polychrome Emailbemalung, Bischofsgrün 1699

 

Johann Wolfgang von Goethe - Granitabbau

Trinkbecher

Das Formenspektrum der emailbemalten Gläser umfasste auch kleine Trinkbecher, die häufig mit floralen Motiven, Personen oder Tieren verziert waren. Sie dienten als Geschenke für geliebte Menschen. Der Spruch „Vivat Frau Schwester“ diente als Geschenk an ein Familienmitglied zu einem besonderen Anlass. Man trank Wein oder Brandwein daraus.

Fichtelgebirgsmuseum Wunsiedel, Glassammlung, Trinkbecher, Waldglas, polychrome Emailbemalung, Bischofsgrün 1739

Schreikopf

Der Schreikopf aus Granit ist ein architektonisches Element, dass im Mittelalter inner- und außerhalb von Gebäuden angebracht wurde, um Gegner und Feinde abzuschrecken und zu vertreiben. Man glaubte, die Köpfe würden abwehrende Zauberkräfte ausstrahlen und besaßen somit eine Schutzfunktion.

Fichtelgebirgsmuseum Wunsiedel, Skulpturensammlung, Granit, um 1450

 

Alexander von Humboldt - Goldbergbau

Steingewicht

Gewichte aus Stein waren seit dem Mittelalter mit Beginn des Handels als Maßeinheit und als Handelsgewicht europaweit in Gebrauch. Sie waren genormt und deren Gewichtseinstufungen wurden von den jeweiligen Landesherren per Verordnung festgelegt.

Fichtelgebirgsmuseum Wunsiedel, Sammlung Maße und Gewichte, Granit, um 1800

Golddukat

Der „Golddukat zur Huldigung der Vogtländischen Ritterschaft für Markgraf Christian Friedrich Carl Alexander“ (1736-1806) wurde 1769 geprägt. Die Vogtländische Ritterschaft war ein korporativer Zusammenschluss des landsässigen Adels im Fürstentum Brandenburg-Kulmbach, der 1769 Markgraf Carl Alexander zugesprochen worden war. Die Prägung von Huldigungsmünzen war eine Möglichkeit, den Treueeid für einen Herrscher symbolisch zu manifestieren.

Fichtelgebirgsmuseum Wunsiedel, Münzsammlung, Gold, 1769

 

Königin Luise von Preußen - Textilproduktion

Probiertiegel

Probiertiegel, auch Kupellen genannt, waren wichtige Utensilien, um den Edelmetallgehalt von Produkten zu kontrollieren oder verunreinigtes Material zu reinigen. Die Materialprobe wurde unter Zugabe von Blei in der Kupelle geschmolzen, bis das Blei und die unedlen Metalle oxidiert und von dem porösen Material der Kupelle aufgesogen worden waren. Zurück blieb das Gold als Kugel – der sogenannte König.

Fichtelgebirgsmuseum Wunsiedel, Sammlung Bergbau, Keramischer Werkstoff, um 1800

Luisenfahne

Als Dank für die Einladung zum Ehrenschuss am 14. Juni 1805 ließ Königin Luise eine Fahne aus Seide mit Gold- und Silberstickerei im Fichtelgebirge anfertigen und überreichte diese mit einem Begleitschreiben vom 3.7.1805 der Priv. Schützengesellschaft Wunsiedel: „…Die hierbey überkommene Fahne wird die Erinnerung daran halten und ihnen ein Merkmal seyn von dem Wohlwollen ihrer gnädigen Königin…“

Fichtelgebirgsmuseum Wunsiedel, Textilsammlung, Dauerleihgabe der Priv. Schützengesellschaft Wunsiedel, restauriert vom Fichtelgebirgsmuseum, gefördert durch die Oberfrankenstiftung, 1805

 

 

 

C.M. Hutschenreuther - Porzellanproduktion

Klassizistisches Schnürmieder

Das Frauenmieder um 1800 besaß eine hochsitzende Taille. Das aus einem Seidengewebe mit eingewebten floralen Mustern gefertigte Mieder wurde über einem Unterkleid oder Hemd getragen. Es war vorne zu schnüren und konnte mit Schleifen an der Vorderseite, passend zur Garderobe, angepasst werden. Gefüttert ist es mit Leinen und hat im unteren Bereich Applikationen aus Chintz und eine ausgeprägte Schneppe im Rücken. Diese große Schneppe charakterisiert Frauenmieder aus dem Fichtelgebirge.

Fichtelgebirgsmuseum Wunsiedel, Textilsammlung, Dauerleihgabe der Priv. Schützengesellschaft Wunsiedel, restauriert vom Fichtelgebirgsmuseum, gefördert durch die Oberfrankenstiftung, 1805

 

Durchbruchkorb

Der Durchbruchkorb stammt aus der Frühzeit der Porzellanherstellung in der CM Hutschenreutherschen Manufaktur. Er ist dickwandig und von Hand geschnitten. Diese Erzeugnisse waren zeitaufwändig und vielfach kam es zu Brandrissen im Ofen. Nur wenige Exemplare dieser Art sind erhalten, alle ohne Bemalung.

Fichtelgebirgsmuseum Wunsiedel, Sammlung Singer, Durchbruchkorb, Porzellan, weiß glasiert, CM Hutschenreuther, um 1830

 

Tasse und Untertasse

Die in klassizistischer Manier bemalte Tasse und Untertasse, mit der Darstellung einer weiblichen und männlichen nackten Person, orientiert sich an den idealisierten Ideen der Aufklärung. Nackt als Symbol für das Naturgegebene, Mann und Frau als naturgegeben zusammengehörig. Die walzenförmige handbemalte Tasse mit der Wallendorfer Bodenmarke ist das einzig bekannte von Carolus Magnus Hutschenreuther persönlich mit „FCM“ (fecit Carolus Magnus), in den Szenen auf einem Sandsteinsockel, signierte Objekt.

Fichtelgebirgsmuseum Wunsiedel, Sammlung Singer, Zylindertasse, Porzellan, polychrome Handmalerei, Goldstaffagen, Signatur „FCM“, PM Wallendorf, um 1810

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Ansprechpartnerin:
Jill Rehfeldt M.A., Projektkoordination
Fichtelgebirgsmuseum Wunsiedel
Spitalhof 3
95632 Wunsiedel
E-Mail

Das Projekt "Timetravel Fichtelgebirge" wird gefördert durch das Bayerische Staatsministerium der Finanzen und für Heimat im Programm HEIMAT DIGITAL REGIONAL